Der Korman-Finkelstein-Preis
Volkswagen Nutzfahrzeuge verleiht auch dieses Jahr den Korman-Finkelstein-Preis an Jugendliche und junge Erwachsene aus der Region Hannover, die sich in besonderem Maße für Respekt und Toleranz einsetzen. Bewerbt Euch bis zum 30.11.2024 mit Eurem Projekt und setzt ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung.
Zusammen mit der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) des Betriebsrats fördert die Volkswagen Akademie bei VWN in Hannover die Kultur des respektvollen und toleranten Zusammenlebens. Gesucht werden Ideen von jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren aus Hannover und der Region, die mit einem Projekt für Respekt und Toleranz dasselbe Ziel verfolgen. Aus diesem Grund verleiht Volkswagen Nutzfahrzeuge in diesem Jahr den Korman-Finkelstein-Preis, um ebensolche Projekte zu würdigen und finanziell zu unterstützen.
Was fällt Euch zum Thema „Respekt und Toleranz“ ein? Was wollt Ihr verändern? Worauf wollt Ihr aufmerksam machen? Eurer Kreativität sind dabei keinerlei Grenzen gesetzt! Wir freuen uns auf Eure Filme, Sketche, Geschichten oder Aktionen. Ein grobes Umsetzungskonzept reicht. Bewerben könnt Ihr euch mit geplanten oder schon durchgeführten Projekten.
Für Respekt und Toleranz haben auch unsere beiden Namensgeber unermüdlich gekämpft: Henry Korman und Salomon Finkelstein. Die beiden 1920 und 1922 in Polen geborenen Juden überlebten ihre Haft in verschiedenen Konzentrationslagern und setzten sich bis zu ihrem Tod gegen das Vergessen ein. Als Ehrenbürger Laatzens hielten sie regelmäßig Vorträge an Schulen und ließen so junge Menschen an ihrem Schicksal teilhaben.
Henry Korman, geboren im polnischen Radom, wurde im August 1942 als junger Mann verhaftet und von seiner Familie getrennt, deren Mitglieder er bis auf eine Schwester alle durch den Nazi-Terror verlor. Nach Jahren im Ghetto, Zwangsarbeit und mehreren Konzentrationslagern, darunter auch Auschwitz und Hannover-Mühlenberg, musste er am 6. April 1945 den Todesmarsch nach Bergen-Belsen antreten. Die schlimmsten Tage seines Lebens, sagte er selber. Er versteckte sich unter Bergen von Leichen, ehe die Gefangenen von den Alliierten befreit wurden. 2018 starb Henry Korman nach kurzer Krankheit mit 98 Jahren in Hannover.
Salomon Finkelstein wurde 1922 in Lodz geboren, wo sein Vater eine Stickfabrik besaß. Als die Deutschen 1939 Polen überfielen, wurde seine Familie in die von der SS errichteten Ghettos vertrieben. 1943 folgte die Deportation nach Auschwitz, wo er für die IG Farben Gebäude errichten musste. Im Januar 1945, als die Rote Armee auf das Lager zurückte, wird Finkelstein zusammen mit anderen Häftlingen auf einem sogenannten Todesmarsch Richtung Westen getrieben, bis er im KZ Dora-Mittelbau landete. Das Kriegsende erlebte er auf einem der Todesmärsche. Seine Bewacher warfen die Waffen weg, als sie auf alliierte Soldaten trafen. Von dort an war er frei. Salomon Finkelstein starb im Juni 2019 fünf Tage vor seinem 97. Geburtstag in Hannover.
„Fragt uns, wir sind die Letzten“, sagte Salomon Finkelstein seinerzeit oft. Seine Geschichte, ebenso wie die von Henry Korman und der Millionen anderer Menschen, die im Nationalsozialismus schreckliches erlebten und zu Tode kamen, dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Dafür setzen wir uns ein – Du auch?
Einreichen könnt ihr eure Konzepte auf unserem Online-Portal. Über die Platzierung entscheidet die Jury im Herbst. Die bestplatzierten Bewerbungen teilen sich eine Prämie von 3.000 € und werden in einem festlichen Rahmen geehrt.
Wir sind schon sehr gespannt auf eure Ideen und freuen uns auf zahlreiche Bewerbungen.
Unsere Jury
Wolfgang Fueter
Personalvorstand
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Tanja Huremovic
Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Petra Schreiber
Leitung Aussenbeziehung & Nachhaltigkeit
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Sascha Dudzik
Bevollmächtigter
IG Metall
Olaf Böker
Leiter Volkswagen Akademie Hannover
Volkswagen Nutzfahrzeuge
Ezgi Tavli
Vorsitzende Jugend- und Auszubildendenvertretung
Volkswagen Nutzfahrzeuge Hannover
Hauke Jagau
Ehemaliger Regionspräsident
Claire Deery
Vorstandsvorsitzende
Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.
Ilana Finkelstein
Tochter von Salomon Finkelstein
Daniela Finkelstein
Tochter von Salomon Finkelstein
Stefanie Burmeister
Leitung
Gedenkstätte Ahlem
Eure Bewerbung
Wollt auch Ihr für eine respektvolle und tolerante Gesellschaft einstehen und habt Ideen, wie das gehen könnte? Was fällt Euch alles ein, wenn Ihr an die Themen „Respekt und Toleranz“ denkt? Worauf wollt Ihr aufmerksam machen und was möchtet Ihr anpacken und verändern? Findet Freunde, Bekannte oder Klassenkameraden, die auch wie Ihr denken und bewerbt Euch bei Eurem Volkswagen Standort mit Euren Ideen, Aktionen, Filmen und Projektideen. Reicht Euer Umsetzungskonzept ein und nehmt an der Preisverleihung teil.
Wie geht es weiter, wenn uns Eure Projektideen erreicht haben?
Die Jury aus Kultur, Wirtschaft und Politik an den Standorten sichtet und bewertet Eure Projektideen, bevor im Herbst die Besten mit dem „Preis für Respekt und Toleranz“ ausgezeichnet werden. Dann habt Ihr die Möglichkeit Allen von Eurer Idee zu erzählen und diese mit dem gewonnen Preisgeld umzusetzen.
Der Preis für Respekt und Toleranz ist an allen Standorten mit 3.000 Euro dotiert und wird unter den Gewinnern aufgeteilt.
Was solltet Ihr uns einreichen?
Aus Eurer eingereichten Idee sollte ersichtlich werden, was Ihr vorhabt.
Teilt uns mit, für wen Eure Aktion ist, welches Ziel Ihr mit der Durchführung verfolgt, wie steht dieses Ziel im Zusammenhang mit unseren Gedanken für Respekt und Toleranz. Wie konkret soll die ganze Sache umgesetzt werden und welche finanziellen Mittel benötigt Ihr dafür?
Das alles schreibt Ihr als Eure Projektidee zusammen und vergesst nicht, uns mitzuteilen, wer Ihr eigentlich seid! Eurer Kreativität und Ideen sind keine Grenzen gesetzt.
Bewerbungsbeginn: 01.06.2024
Bewerbungsende: 30.11.2024
Wie könnt ihr uns bei Fragen am besten erreichen?
lenny.moelders@volkswagen.de
Lenny Mölders
Ihr könnt eure Konzepte online auf unser Portal hochladen.
Welche Projekte wurden in den letzten Jahren geehrt?
2022
Platz 1: Film zur Erinnerungskultur/Podcast-Projekt
Der Preis ging in diesem Jahr an die Klasse 10e der Oberschule Gehrden und
an Mitglieder des Laatzener Jugendbeirats, die sich das Preisgeld für den
ersten Platz teilen.
Die Mitglieder des Laatzener Jugendbeirats hatten einen Film zur
Erinnerungskultur produziert, die Klasse 10e der Oberschule Gehrden gibt in
ihrem Podcast-Projekt Kindern mit ihren Wünschen und Sorgen eine Stimme.
2023
Platz 1: für ein friedliches und demokratisches Miteinander
In diesem Jahr ist mit der Preisvergabe Freude und Trauer zugleich verbunden. Die Preisträgerin im
Jahr 2023 ist Salma el Kaich, die mit ihrem Beitrag deutlich gemacht hat, welches unermessliches Leid
entsteht wo Gewalt und Terror herrschen.
Ihre Botschaft berührt und ermahnt uns, unermüdlich
einzutreten für ein friedliches und demokratisches Miteinander. Die Preisträgerin Salma el Kaich ist
vor wenigen Monaten verstorben. Unser tiefes Mitgefühl und aufrechtes Beileid gilt ihren Angehörigen.
„Wir werden Salma el Kaich und ihre Botschaft nie vergessen“, sagt die stellvertretende
Betriebsratsvorsitzende Tanja Huremovic.